Wäre dieses Haus Musik, es wäre wohl, nein man korrigiere, es IST eine Wagner-Oper. Schwer zu erfassen, schwer zu verstehen. Chaos? Wirrwarr? Nun, ein komplexes Ganzes, ein raumbildendes Gefüge. Park- und Geschäftshaus zugleich. Das leidige Thema Parkhaus in der Stadt, es ist keines. Meteorix macht aus dem Problem eine Chance und aus dem Dilemma eine Idee. Zwei monumentale Kuben inszenieren das Parken geradezu. Um die puristischen Baukörper entwickelt sich eine unspezifische, haltlose und undefinierte Architektur, die mit den ruhigen und eher bodenlastigen Bauten der Umgebung eine ästhetische, zumal spannende Symbiose eingeht. Schrägen gegen Geraden, Kleinteiligkeit gegen große Formate, Glas gegen Stein und Beton, Komplexität gegen Schlichtheit, Einfach- heit, Leichte gegen Schwere. Und vielleicht auch Koketterie gegen Integrität. Der Dialog zwischen den Gebäuden einer Stadt macht diese zur solchen. Dabei reicht dieser Dialog von ausgeprägter Schwäche, z. B. zwischen den Gebäuden eines Blocks, die nur ein "Nebeneinander" zelebrieren, bis zur äußersten Stärke, wenn, wie hier, Gegensätze aufeinander treffen. Polari- sierung durch Form, durch Architektur. Das ist Stadt. Schwerpunktbildung (unter anderem)! Meteorix setzt einen von vielen notwendigen Fixpunkten im städtischen Raum. Orientiert an einer logischen Wege- führung tangieren oder durchschneiden Achsen das Gebäude, zum Falkeplatz hin gibt es eine gestalterisch fließende Ent- wicklung in den öffentlichen, verkehrlichen Bereich hinein, der Rosenhof wird kon- sequent in seiner Form bestätigt. Neben Edeka-Markt, diversem Einzelhandel und Parkmöglichkeiten, zielt der Entwurf durch Cafè, Bar und einem großzügigen Raum- und Flächenangebot für Vernissagen, Symposien, Ausstellungen oder Installa- tionen auf die unentbehrliche Präsenz des städtischen und kulturellen Lebens auch an den Randbereichen der chemnitzer Innen- stadt.